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Sonne geht unter die Haut
Die Kraft der Sonne! Wie sich doch die Laune hebt, wenn die Sonne uns ihre hellen Strahlen auf die Erde schickt. Serotonin, das Hormon fürs Wohlbefinden, und Dopamin, der Botenstoff, der unsere Motivation antreibt, fluten dann unseren Körper – Licht ist ein echter Glücksfaktor. Das größte Geschenk der Sonne ist aber Vitamin D, das unser Körper nur bilden kann, wenn wir genügend Sonne auf nackter Haut abbekommen. In der Regel haben Menschen auf der Nordhalbkugel zu wenig davon. Sonne ist folglich lebenswichtig, kann auf der anderen Seite aber auch großen Schaden anrichten. Stichwort Hautalterung und schlimmer noch: Hautkrebs.
Deshalb macht uns Sonne glücklich
Sonne regt die Produktion von Melanin an, ein Pigment, das die Haut bräunt und natürlich gegen UV-Strahlung schützt. Melanin ist der „Farbstoff der Haut“ und wird in den Melanozyten, speziellen Zellen innerhalb der Haut, produziert. Die Kraft der Sonne für unsere Psyche wurzelt insbesondere darin, dass Sonnenlicht die Ausschüttung der Hormone Serotonin, Dopamin und Noradrenalin verstärkt. Diese Botenstoffe sind u. a. zuständig für unser Wohlbefinden, für unsere Motivation, aber auch für Konzentrationsvermögen und Achtsamkeit. Kurzum: Sonne kann unseren Tatendrang erhöhen, wir werden aktiver, fühlen uns dynamischer und glücklicher als an trüben Tagen.
Vitamin D, das so essenzielle Vitamin für die Knochenstärke, Muskelkraft, diverse Stoffwechselvorgänge und die Immungesundheit, ist im menschlichen Organismus nur in einer Vorstufe vorhanden. Es bildet sich nur aus, wenn Sonne zusätzlich ihre Wirkung entfalten kann.

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Lebenselixier Vitamin D
- Laut der Gesellschaft für Ernährung reichen fünf bis 25 Minuten Sonnenbestrahlung am Tag auf Gesicht, Hände und entblößte Arme dafür aus.
- Die Behauptung, dass Vitamin D immer mit einer gleichzeitigen Einnahme von Vitamin K erfolgen soll, ist wissenschaftlich nicht belegt.
- Ob und wie hoch Vitamin D supplementiert werden soll, wird kontrovers diskutiert. Besprechen Sie das am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Apothekerin.
Was hat der Klimawandel mit unserer Haut zu tun?
NASA-Wissenschaftler haben bei der Analyse von 30 Jahre alte Satellitendaten festgestellt, dass die Menge der UV-Strahlung auf dem Erdplaneten in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen ist. Das liege insbesondere an der schwindenden Ozonschicht. Die UV-Intensität stieg dank der Gegenmaßnahmen nicht mehr so stark an, sondern stabilisiert sich, wenn auch auf hohem Niveau. Laut einer neuen französischen Studie häufen sich wegen des Klimawandels die onkogenen Faktoren.
Das bedeutet, der Klimawandel ist auch ein Risikofaktor für Krebs und insbesondere für Hautkrebs. Drei Arten von Hautkrebs werden mit der Sonne und vermehrten Sonnenbränden assoziiert: Basalzellkarzinom, Plattenepithelkarzinom und das Maligne Melanom, bekannter unter der Bezeichnung „Schwarzer Hautkrebs“. Die schädlichen ultravioletten Strahlen der Sonne – das sind nicht nur die energiereichen UVB-, sondern auch die langwelligen UVA-Strahlen – haben zur Folge, dass Hautzellen Schäden erleiden und sich auf Dauer genetisch verändern. Und das wiederum kann die Entstehung von Hautkrebs begünstigen.
Extra-Tipp
Im Auto ist die Gefahr, einen Sonnenbrand zu erleiden, relativ gering: Die Frontscheiben sind in der Regel mit UV-Filter ausgestattet. Optimal ist es, zumindest wenn Babys oder Kleinkinder an Bord sind, wenn Sie an den Seitenfenstern zusätzlich eine UV-Folie anbringen.
Vorbräunen ist out!
Nicht nur die direkte Sonnenexposition erhöht das Hautkrebs-Risiko. Auch wer meint, sich vor dem Sommer auf der Sonnenbank vorbräunen zu müssen, ist gefährdet. Menschen mit vielen Leberflecken und/oder einer familiären Vorgeschichte sollten künstliches UV-Licht unbedingt meiden.
Wie kann ich meine Haut schützen & Sonne genießen?
- 1 Welcher Hauttyp bin ich? Das europäische Typenspektrum reicht von besonders sonnenempfindlicher heller Haut (Typ I) bis zu olivfarbener Hautfarbe, dunkelbraunen Haaren und Augen (Typ IV). Von der Klärung dieser Frage hängt ab, wie lange Sie sich der Sonne ungeschützt aussetzen können, welchen Lichtschutzfaktor (LSF) Sie nutzen sollten und wie lange Sie damit geschützt sind.
- 2 Wer nicht ohnehin morgens eine Tagescreme mit LSF 15 aufträgt, sollte sich im Zweifel tagesaktuell informieren, wie hoch der UV-Index ist. Selbst bei wolkenverhangenem Himmel kann die UV-Strahlung hoch sein, und das wird über den Index kommuniziert. Manche Wearables wie Smartwatches geben bereits detailliert Auskunft. Ebenso klärt ein Blick auf die Homepage des Bundesamts für Strahlenschutz (www.bfs.de) auf.
- 3 Nun zur Wahl der Sonnencreme: Sie sollte unbedingt UVB- und UVA-Strahlung abdecken und ab UV-Index 3 durchaus großzügig auf der Haut landen. Unbedingt: Sonnencreme aus dem Vorjahr nicht mehr verwenden, insbesondere wenn sie Octocrylene als Inhaltsstoffe enthält – diese können mit der Zeit krebserregendes Benzophenon bilden.
- 4 Tipp: Empfindliche Menschen kleiden sich in schützende Textilien mit LSF. Der Marburger Dermatologe Dr. Martin Gschnell hält hier den UV Standard 801 für besonders aussagefähig, da er als einziges Label Kleidung in trockenem, nassem, gespanntem sowie locker sitzendem Zustand auf UV-Filterung kontrolliert.
- 5 In den Mittagsstunden (in der Regel von 11 bis 15 Uhr) empfiehlt sich das Tragen einer Kopfbedeckung, die Nase und Stirnpartie abdeckt, sowie eine Sonnenbrille mit getönten Gläsern als Schutz für die empfindlichen Augen – Brillengläser mit UV-400-Standard, CE-Siegel und Tönungsstufe Cat 2 oder 3 in brauner oder grauer Färbung (nicht blau oder rot!) schützen am besten.